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Statusbericht IX – Lachszentrum Hasper Talsperre, 2012

Text: Dietmar Firzlaff
08.10.2012

Das Jahr 2012 ist im Lachszentrum bisher sehr erfolgreich verlaufen. Gründe hierfür waren vor allem die Arbeitsleistung unseres Teams, das mit einer mehr als professionellen Einstellung ihre Aufgaben erfüllt, als auch die optimalen Rahmenbedingungen des Standortes. Selbst der Wetterverlauf im Sommer ließ keine Sorgen aufkommen.

Die im Frühjahr ausgelieferten Smolts waren außerordentlich vital – was mir auch Kunden bestätigten, die dieses Jahr das erste Mal beliefert wurden. Dies führe ich vor allem auf die sehr guten Aufzuchtbedingungen und den verwendeten Futtermix zurück.

Lachszentrum Hasper Talsperre 2012Foto: Richter Smolts 2012 Lachszentrum Hasper TalsperreFoto: Ackmann

Laichfischkonzept

Das Laichfischkonzept ist ein voller Erfolg. Aktuell stehen fünf Jahrgänge in der Anlage.

Da es auch nach mehrmaligem Abstreifen bei den Weibchen keine nennenswerten Verluste mehr gibt bin ich gespannt, bis zu welchem Alter diese noch Eier in brauchbarer Qualität liefern werden. Für die kommende Saison erwarte ich eine Steigerung der Eimenge um mindestens 80% – das mittelfristige Ziel beträgt 1,5 Millionen Eier pro Jahr.

AugenpunkteierFoto: Richter Rohre Lachszentrum Hasper Talsperre

Foto: Richter

Die im November und Dezember 2011 gewonnenen Eier waren von sehr guter Qualität. Da für die Befruchtung ausschließlich Sperma von jungen Männchen verwendet wird, ist eine Einengung der genetischen Variabilität ausgeschlossen. Zur Absicherung bereiten wir eine dauerhafte genetische Untersuchung unseres Bestandes vor.

Durch den Einsatz einer neuen Technologie, die die Übertragung von Saprolegnia verhindert, war der Erbrütungserfolg sehr gut. Der manuelle Aufwand für das Auslesen der abgestorbenen und verpilzten Eier beträgt im Vergleich zu den Vorjahren weniger als 30%. Die eingesparte Zeit kann für sinnvollere Arbeiten verwendet werden.

Anfütterung der jungen Lachse

Mitte April haben wir mit der Anfütterung der Lachse begonnen. Standardmäßig arbeiten wir mit Produkten der Firma Coppens. In den ersten 6 Wochen verwenden wir Futter, das eigentlich für marine Fischarten vorgesehen ist. Anschließend wird auf herkömmliches Forellenfutter umgestellt, dem wir zeitweise noch Krillöl beimischen. Außerdem erhalten die Lachse ab der sechsten Woche mindestens dreimal wöchentlich Frostfutter. Wir sind gespannt, ob sich die jetzt schon guten Überlebensraten noch weiter verbessern.

DottersackbrutFoto: Richter Brut ohne DottersackFoto: Richter Jungfische im RundstrombeckenFoto: Richter

Im Laufe des Sommers konnten bereits über 300 Kg Parrs ausgeliefert werden. Der Restbestand geht jetzt in die Smoltproduktion – und so wie die Fische aktuell aussehen, wird es im kommenden Frühjahr „große“ Smolts geben. Wir sind mit den Ergebnissen mehr als zufrieden.

An dieser Stelle möchten wir uns recht herzlich beim Fischgesundheitsdienst NRW bedanken, der uns seit der Aufnahme des Betriebes im Jahre 1999 betreut und uns professionell berät. In der Regel werden dreimal pro Jahr geeignete Proben entnommen. Nach dem allgemeinen Sprachgebrauch sind wir bisher „krankheitsfrei“.

Gemeinsam machen wir es möglich

Ihr Dietmar Firzlaff

Lachszentrum Hasper Talsperre

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