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„Gewässerschutz geht nur gemeinsam“, Gewässerschutzforum 2019 in Dessau

Unter dem Titel: „Gewässerschutz geht nur gemeinsam“ fand das Gewässerschutzforum am 15. und 16. November 2019 im Umweltbundesamt statt. Vom Verein „Der Atlantische Lachs e.V.“ nahm Heinz Ackmann an der Tagung teil.

Die Organisatoren des Forums sind: BUND; DNR; Grüne Liga; NABU und WWF.

Die Tagung begann mit einer Führung durch das beeindruckende Gebäude des Umweltbundesamtes. Für den Neubau in Dessau-Roßlau wurde 2009 das Deutsche Gütesiegel für nachhaltiges Bauen verliehen, wobei ökologische, ökonomische und soziokulturelle Kriterien sowie Standort, Planung und technische Ausführung eine Rolle spielen.

Erklärt wurde u.a. das Farbkonzept, die verwendeten Materialien und das Energiekonzept, das auf die Nutzung erneuerbarer Energien setzt (Photovoltaikanlage, Sonnenkollektoren, der größte Erdwärmetauscher der Welt).

Im Anschluss erhielten alle Teilnehmer einen Crashkurs Gewässerschutz mit Informationen über Gesetze, Abkürzungen und Akteuren wie beispielsweise BMVI/BfG, LAWA, BMEL, UFZ und BMU/UBA.

In Reihenfolge: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und das Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) – zuständig für die Wasserstraßen; Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) – zuständig für die Umsetzung der WRRL, ist ein Arbeitsgremium der Umweltministerkonferenz (UMK); Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft kurz BMEL– zuständig für Gewässerrandstreifen und Dünge-VO, dass Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung kurz UFZ – zuständig für rechtliche Aspekte bei der Umsetzung der WRRL, das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) und das Umweltbundesamt (UBA)- zuständig für die Vorbereitung der 3.Bewirtschaftungsperiode bzw. für den Masterplan zur WRRL, Bundesprogramm Blaues Band, Wasserkraft etc.

In einem Vortrag stellte Frau Dr. Lilian Busse vom Fachbereich Gesundheitlicher Umweltschutz und Schutz der Ökosysteme aktuelle Herausforderungen für den Gewässerschutz dar.

Wichtigster Tagesordnungspunkt war die Podiumsdiskussion zur „Umsetzung der WRRL in Deutschland“.

Es diskutierten Dr. Eva Ursula Müller (BMEL); Dr. Birgit Esser (BfG); Prof. Dr. Martin Feustel (LAWA); Dr. Christoph Schulte (UBA); Dr. Moritz Reese (UFZ) unter der Moderation von Johannes Graupner vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei.

Insgesamt wurde die mangelhafte Umsetzung der WRRL beklagt. Es wurde aber auch für Verständnis geworben, dass ein solch ambitionierter Gesetzentwurf in der vorgegebenen Zeit nicht hinreichend umgesetzt werden konnte. Insbesondere behindere auch die föderale Organisationstruktur mit den Bundesländern die Umsetzung, weil viele Absprachen und Abstimmungen notwendig seien. Um die vorgegebenen Ziele zu erreichen, wurde auch auf die aktuelle und dann auf die dritte Bewirtschaftungsperiode verwiesen. Das Hauptziel – der ökologisch gute Zustand – könne nicht in allen Gewässern bis 2027 erreicht werden. Alle Teilnehmer befürworteten eine Fortführung und ein Festhalten an den Zielen.

Im Anschluss wurde ein Entwurf der sog. Dessauer Erklärung vorgesellt, mit der alle Beteiligten in den nächsten Jahren Forderungen an die Politik bzgl. Gewässerpolitik stellen wollen. Die Erklärung wurde in einer kurzen Aussprache von den Beteiligten übereinstimmend angenommen. Weitere Verbände und Organisationen können noch zeichnen.

Ein Schlusswort von Frau Prof. Dr. Dalbert, Umweltministerin von Sachsen-Anhalt, und eine Auswahl von Kurzfilmen des FlussFilmFestes 2019 der Grünen Liga rundeten die Veranstaltung am Freitag ab.

Am Samstagvormittag fand eine Exkursion in das Naturschutzgebiet „Untere Mulde“ statt. Bei regnerischem Wetter und kühlen Temperaturen gaben Georg Rast und Heiko Schrenner Informationen zum Projekt „Wilde Mulde – Revitalisierung einer Wildflusslandschaft in Mitteldeutschland“ des WWF.

 

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