Abwanderungsuntersuchungen mit Lachssmolts im Rhein im Jahr 2024
Die Abwanderungsuntersuchung mit Lachssmolts im Jahr 2024 wurde in Zusammenarbeit von Rijkswaterstaat West-Nederland Zuid und dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV NRW) durchgeführt.
Die für diese Abwanderungsuntersuchung genutzten Lachssmolts wurden vom Lachszentrum Hasper Talsperre e.V. kostenfrei zur Verfügung gestellt. Die Smolts erhielten während der Aufzucht das patentierte Super-Smolt Feed Only (SS FO) aus Norwegen.
Die Untersuchungsergebnisse wurden bei der „Länderausschusssitzung WFP NRW am 11.09.2024 von der Dipl.-Biologin Karin Camara, LANUV, vorgestellt.
Das Ziel der Untersuchung sei die Gewinnung von Daten über „Wanderungspfade, genauer Zeitpunkt der Wanderung, Wanderungsgeschwindigkeit und mögliche Verzögerungen auf dem Weg zum Meer.“ erläuterte Frau Camara.
Die Ergebnisse lassen sich folgendermaßen zusammenfassen:
Die Markierung der Smolts wurde mit dem NEDAP-Trail-System im LANUV, Standort Albaum durchgeführt. 86 Smolts wurden am 04.04 2024 in die Sieg bei Buisdorf besetzt.
Davon wurden 68 % bei Menden (Sieg) registriert, danach 44 % im Rhein bei Xanten.
Die Mehrheit der Smolts wanderte flussabwärts über die Waal (33 Smolts, 86,8 %) ab und lediglich 4 Smolts (10,5 %) über den Nederrijn.
9 von den 33 in der Waal registrierten Smolts (= 27,2 %) erreichten die Haringvlietschleusen und passierten diese wahrscheinlich in die Nordsee. Der Verbleib der restlichen 72,8 % ist unklar, da viele NEDAP Stationen nicht funktionierten. Dies ist auch im Bereich des Nieuwe Waterweg bei Rotterdam – einem möglicherweise wichtigen Abwanderungsweg – der Fall. Eine Einschätzung, wie viele Smolts diese Route genutzt haben ist nicht möglich und eine abschließende Bewertung daher schwierig.
Im Vergleich zu den Abwanderungsquoten im Zeitraum 2018-2020 war diese im Jahr 2024 etwa doppelt so hoch.
Mit Spannung warten wir auf die Auswertung der Ergebnisse über die Abwanderungsgeschwindigkeit.